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Sylter Landschaft

Die Anfänge der Sylter Landschaft liegen in der vorletzten Eiszeit vor etwa 100.000 Jahren. Damals entstand aus der Grundmoräne der Gletscher die sogenannte Geest, ein Gemisch aus Sand, Ton und Findlingen. Dort wo diese Geest noch heute über den Meeresspiegel herausragt, spricht man von den Geestkernen der Insel. Nur an wenigen Stellen, wie etwa am Morsum Kliff, findet man ältere Erdschichten.

Erst deutlich später entstanden die Sylt heute so prägenden Dünen. Der genaue Zeitpunkt ihrer Entstehung ist umstritten aber vermutlich setzte die Dünenentwicklung auf Sylt erst vor etwa 500 bis 600 Jahren ein. Die Dünen boten einerseits Schutz gegen die von Westen her angreifende Nordsee. Auch wurden sie von den Menschen genutzt, etwa als Weide (wie heute noch auf dem Ellenbogen) oder durch Mahd des Dünengrases als Viehfutter. Jedoch stellten die Dünen jahrhundertelang auch eine Bedrohung für die Inselbewohner dar: Die früher zumeist unbewachsenen Dünen wurden vom Wind bewegt. Der Flugsand überdeckte die Äcker und Wiesen und wandernde Dünen führten immer wieder zum Untergang ganzer Dörfer an der Westseite der Insel wie etwa Alt-List oder Alt-Rantum.

Mit einer planmäßigen Befestigung der Dünen begann man erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Bepflanzung mit Strandhafer. Seine Halme brechen den Wind und „fangen“ somit den Sand ein, so dass eine neue kleine Düne entsteht. Die Dünenentwicklung beginnt und solange der Wind Sand nachliefert wächst die Düne weiter in die Höhe.

Strandhafer
Strandhafer

Stranddistel
Stranddistel
Dünenrose
Dünenrose

Mit nachlassender Sandzufuhr und mit fortschreitendem Alter der Dünen kommt es zu einer zunehmenden Entkalkung und Humusanreicherung im Boden. Es treten andere Pflanzen auf und die Farbe des Bodens ändert sich. Die Düne verändert ihr Aussehen von der Weißdüne über die Graudüne schließlich zur Braundüne. Letztere wird geprägt von Heidepflanzen wie Besenheide und Krähenbeere. Unbewachsene Wanderdünen gibt es heute nur noch im Listland.

Weissdüne
Weissdüne
Graudüne
Graudüne
Wanderdüne
Wanderdüne
Braundüne
Braundüne

Der natürliche Wald auf der Geest der Insel wurde vermutlich schon vor etwa 5.000 Jahren gerodet. Anschließend bildeten sich durch Beweidung große Heideflächen aus der Besenheide. Neben der Nutzung als Weideland wurde die Heide auch abgemäht und als Brennmaterial oder Einstreu in den Ställen verwendet. Die Braderuper Heide und die Heide am Morsum Kliff sind Reste dieser einstmals großen Heideflächen. Um diese Heideflächen dauerhaft erhalten zu können, ist heute eine Pflege der Flächen notwendig, die Heide muss jung gehalten werden. Dies geschieht durch Beweidung, Abmähen oder kleinflächig auch Abbrennen von Heideflächen.

Calluna
Calluna
Arnica
Arnica

Die Salzwiesen am Wattenmeer an der Ostküste der Insel sind eine besondere Landschaft. Sie entstanden durch Meeresablagerungen. Abhängig von ihrer Höhe über dem Meeresspiegel werden sie unterschiedlich häufig pro Jahr vom Meer überflutet, die Unterschiede liegen hierbei im Zentimeterbereich. Die hier lebenden Pflanzen mussten sich an die Überflutungen anpassen, da für sie das Salzwasser ebenso wie für „normale“ Pflanzen tödlich ist. Aber sie haben Strategien entwickelt, mit dem Salz umzugehen. Anders als in früheren Zeiten wird heute nur noch ein kleiner Teil der Salzwiesen beweidet.